Es
ist schon entschieden. Carlos Figueroa wird Barcelona in der nächsten Saison
nicht trainieren. Nach 10 Jahren, in denen er 8 spanische Meisterschaften, 5 Europacups,
3 Königscups und so viele andere Trophäen gewonnen hat, wird der 49.
jährige in Sevilla geboren Spanier, nach dem 30. Juni andere Luft schnuppern.
Er ist müde und ein Wechsel wird ihm gut tun. Er weiß noch nicht was
er machen wird, aber er hat schon viele Angebote bekommen. Wann hast
du dich entschlossen, nächstes Jahr nicht weiter zu machen? Wir sprachen
viele Wochen darüber, bis die Entscheidung getroffen worden ist. Aber seit
Monaten fühle ich mich müde und wollte die Anspannung runterschrauben. Das
bedeutet, dass du am Anfang der Saison schon wusstest, dass es die Letzte in Barcelona
sein würde? Nein. Am Anfang der Saison wusste ich, dass ich Ruhe brauchte,
aber ich wusste nicht, dass es die Letzte hier wäre. Ich könnte mir
sogar vorstellen, noch ein oder zwei Jahren hier zu bleiben. Was bekannt war ist,
dass ein neuer Trainer etwas helfen würde. Bleibst in der Struktur
des Vereins? Das hätte mir gefallen, aber man fand keinen Posten für
mich. Der Verein wird auch keine Stelle erfinden, wenn er keine gibt. Aber die
Türen für die Zukunft sind weit offen geblieben. Hast du an
Koordinator für die Rollhockeyabteilung gedacht? Klar, wenn man mir
die Koordination der Abteilung angeboten hätte, hätte ich sie akzeptiert.
Was ich nicht wollte war, weiter auf der Bank zu sitzen. Ich will andere Projekten
realisieren. Du sagtest du bist müde. Kannst du uns dies genau
erklären? Der Druck. Jedes Jahr spielen wir um jeden Titel in allen
Meisterschaften. Du musst bis zum letzten Tag immer auf der Höhe sein. Jedes
Jahr am 30. Juli bist du leer und ausgesaugt und das seit vielen Jahren. Wenn
du bei Barça tätig bist, sind die Titel normal. Du erlebst alles,
sagen wir, außerordentlich. Wenn du nicht gewinnst, sagen sie o.k., aber
so ist es nicht. Du lebst immer mit einem eingeschnürten Herzen. Letztes
Jahr haben wir die spanische Meisterschaft nicht gut angefangen. Die Presse sagte
sofort: Eine Ära ist zu Ende. Das bedeutet,
du planst deine Zukunft weit von der Bande? Jetzt habe ich nicht
die Notwendigkeit Trainer zu sein. Vielleicht pausiere ich 2 Jahre, und danach
werde ich wieder Trainer. Ich weiß es nicht. Zurzeit habe ich Angebote aus
dem In- und Ausland. Aber ich kenne mich. Wenn ich Trainer bin, arbeite ich hart.
Ich kann nicht so zu tun als ob ich nur so täte. Was machst du,
wenn du nicht Trainer bist? Ruhig zu Hause sitzen und den Rollhockey genießen.
Wenn du in der Halle bist, kannst du dich nicht entspannen, du musst auf alle
Einzelheiten achten. Also, die Spieler über den Fernseher zu verfolgen, ist
weit aus angenehmer. Komischerweise dies ist das Jahr in dem Barcelona
in Rollhockey alle Rekorde bricht... Ja die Rekorde und die Titeln sind
gut, aber was in Wirklichkeit für einen zählt ist die Arbeit. Es ist
wahr, dass wir dieses Jahr besser spielen, die Mannschaft ist reifer geworden.
Aber meine Arbeit ist nicht nur von Erfolgen abhängig, das wäre Wahnsinn.
Manchmal muss man auch ein wenig Glück haben. Wer könnte der
beste Nachfolger werden? Ich habe dem Vorstand eine Liste gegeben. Einen
Favoriten habe ich, aber wer das ist, sage ich dir nicht. Der Wechsel wird auf
jeden Fall der Mannschaft gut tun. Wenn die Spieler immer das Schreien von einem
hören, gewöhnen sie sich mit der Zeit daran. Auf einen Neuen, müssen
sie sich neu einstellen. Von allen Titeln die du gewonnen hast, gibt
es einen... Am 30. Juni werde ich es dir sagen. Die Saison ist noch nicht
zu Ende.
|