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über Gelenkigkeit
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Dehnmethoden |
Gelenkigkeit
ist gekennzeichnet durch die Amplitude, die durch innere oder mit Hilfe äußerer
Kräfte in der Endstellung des Gelenks erreicht werden kann. (Grosser)
aa Man
unterscheidet: 1. a) Allgemeine Beweglichkeit: ist
der normale Umfang der Schwingungsweite in den drei großen Gelenksystemen b)
Spezielle Beweglichkeit: ist die besondere überdurchschnittliche Beweglichkeit,
die man in den Bewegungsabläufen bestimmter Sportarten braucht: z.B. Hüftgelenk
beim Judo oder Hürdensprinten, Wirbelsäule beim Turnen. 2. a)
Aktive Beweglichkeit: ist die größtmögliche Bewegungsamplitude
in einem Gelenk die durch Muskelkontraktion erzeugt werden kann. b) Passive
Beweglichkeit: ist die größtmögliche Bewegungsamplitude in
einem Gelenk, die unter Einwirkung äußerer Kräfte erreicht werden
kann. 3. a) Dynamische Beweglichkeit: ist die Bewegungsweite,
die kurzfristig (durch Wippen) erreicht werden kann. b) Statische Beweglichkeit:
ist die Gelenkwinkelstellung, die über eine gewisse Zeit gehalten werden
kann.
aaa Einflussfaktoren
a)
Alter: mit zunehmenden Alter ist zum einen von einem Verlust an Beweglichkeit
und zum anderen aber auch von ungünstigeren Voraussetzungen ihrer Verbesserung
durch Training auszugehen.
b) Geschlecht: Mädchen und Frauen haben
größere Beweglichkeit als Jungen und Männer
c) Psychische
Spannung: Durch psychische Einflüsse (Gefühle, Affekte, Angst, Freude...)
kann der normale Spannungszustand der Muskulatur negativ beeinflusst werden.
d)
Tageszeit: Nach dem Schlaf in den Morgenstunden liegt eine reduzierte Beweglichkeit
vor. Diese nimmt im Tagesverlauf ab.
e) Temperatur und Aufwärmen:
Die günstigsten Voraussetzungen liegen vor, wenn durch aktives Aufwärmen
die Körpertemperatur und somit die Muskeltemperatur erhöht sind. Die
Viskosität nimmt ab, der innere Reibungswiderstand ist reduziert.
f)
Ermüdung: Intensive Belastung führen physiologisch zu einer nervalen
Ermüdung und zu einer Erhöhung des Muskeltonus (Spannungszustand der
Muskeln).
aaa
Ziele:
- Steigerung der Muskeldehnfähigkeit
und damit verbunden die Verbesserung der allgemeinen und/oder speziellen Beweglichkeit.
-
Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordination. - Förderung
der Körperwahrnehmung und des körperlichen Wohlbefindens - Vorbeugung
degenerativer Funktionsverluste von Gelenken, Sehnen, Bindegewebe und Muskeln,
sowie ein Ausgleich von muskulären Dysbalancen. - Herabsetzung der
Verletzungsanfälligkeit - Erhöhung der Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit.
aaa Allgemeine
methodische Hinweise:
1- Vor einer Beweglichkeitstrainingseinheit
sollte mindestens eine 5minütige Erwärmung stattfinden.
2- Behutsam
beginnen und allmählich in der Intensität steigern.
3- Über
der Wiederholungszahl bzw. Zeit (beim Stretchen) allmählich die Zunahme der
Gelenkamplitude steigern.
4- Alle leistungsrelevanten Muskelgruppen dehnen.
5- Nicht im ermüdeten muskulären Zustand dehnen. In diesem Fall
nur passiv-statisches-dehnen.
6- Möglichst täglich trainieren
aaa
Dehnmethoden
a Dynamisches dehnen (Schwunggymnastik) Die
Bewegungsausführung bei der Schwunggymnastik besteht in federnden, wippenden
und schwingenden Bewegungen.
Vorteile und Nachteile
Durchführung
a Passiv
statisches Dehnen Zielsetzung des passiv statischen Dehnen ist, das Auslösen
des Dehnungsreflexes möglichst zu vermeiden, so
dass die Dehnung an einem entspannten Muskel durchgeführt wird. Die Gelenkendstellung
durch langsame Bewegung wird eingenommen und dann gehalten. Die Endposition ist
dann erreicht, wenn eine leichte Zugspannung im Muskel spürbar ist.
Vorteile und Nachteile
Durchführung
a Neuromuskuläre
Dehntechniken
a) Anspannungs-Entspannungs-Dehnen Die Spannungserhöhung
der Sehne führt zur Erregung der Golgi-Sehnenorgane und somit zur autogenen Hemmung
des zu dehnenden Muskels. Direkt nach einer maximalen Kontraktionsleistung
ist die Erregbarkeit des Alpha-Motoneurons reduziert. Diese geringere neuronale
Erregbarkeit hält nur sehr kurz an. Um diesen Hemmmechanismus für die
Dehnung nutzen zu können, ist die Dehnung direkt (innerhalb von 2-3 Sek.)
an die isometrische Anspannung anzuschließen.
Vorteile und Nachteile
Durchführung
b) Aktiv statisches Dehnen Beim aktiv
statischen Dehnen wird der zu dehnende Muskel (Agonist) passiv in die Dehnposition
gebracht. Die aktive Phase bezieht sich dann auf die isometrische Kontraktion
des Antagonisten in der Dehnstellung, die dann über die reziproke Hemmung
reflektorisch die Entspannung des Agonisten bewirkt.
Vorteile und Nachteile
Durchführung
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