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          Rollhockeyspezifischen Ausdauer 
        Der große Stellenwert 
          der Ausdauer im Leistungsspektrum der Rollhockeyspieler ist unbestritten. 
          Unter der Vielzahl der verschiedenen Ausdauerarten sind für den 
          Rollhockeyspieler insbesondere die allgemeine und die spezielle Ausdauer 
          von großer Bedeutung.  
        Dabei 
          ist unter allgemeiner Ausdauer die sportartunabhängige Form, die 
          so genannte Grundlagenausdauer oder allgemeine aerobe dynamische Ausdauer 
          zu verstehen.  
        Die 
          Grundlagenausdauer gewinnt für den Rollhockeyspieler moderner Prägung 
          einmal mehr durch die Tatsache an Bedeutung, dass sich die Laufleistungen 
          seit den 60er Jahren je nach Klassenzugehörigkeit verdoppelt, ja 
          sogar verdreifacht haben.  
        Eine 
          gute Grundlagenausdauer gewährleistet einem Spieler nicht nur eine 
          längere und intensivere Beteiligung am Spielgeschehen und eine 
          bessere Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit, sondern auch eine schnellere 
          Erholungsfähigkeit.  
        Der Stellenwert der speziellen 
          Ausdauer, auch als anaerobe Ausdauer oder Schnelligkeitsausdauer bezeichnet, 
          wird dadurch unterstrichen, dass sich die schnellen Läufe, sowohl 
          hinsichtlich der Strecke als auch bezüglich ihrer Intensität 
          verdoppelt haben. Eine gut entwickelte spezielle Ausdauer bewirkt das 
          "Wegstecken" der in unregel- mäßigen Abständen 
          folgenden Lautbelastungen, explosiven Sprints, Dribblings und Zweikämpfen. 
          Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass kurzfristige Ausdauerbelastungen 
          ohne Bildung von Milchsäure (alaktazid) häufiger auftreten 
          als die Ausdauerformen, bei denen Milchsäure gebildet wird (laktazid). 
           
        Wenngleich die spezielle 
          Ausdauer im Rollhockeyspiel eine eigenständige Größe 
          darstellt, so wird sie doch in vielfacher Hinsicht von der allgemeinen 
          Grundlagenausdauer beeinflusst.  
        Da die Ausdauerfähigkeit 
          eine konditionell-energetische Fähigkeit darstellt, die den Spieler 
          einerseits befähigt, ständig wiederkehrende, intensive Belastungen 
          zu ertragen, und auf der anderen Seite auch in die Lage versetzt, Regenerationsabläufe 
          zu beschleunigen, bediente ich mich des beide Begriffe einschließenden 
          Terminus der "Rollhockeyspezifischen Ausdauer". 
          
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        Belastung 
          und Dosierung   
        Methoden der Belastung 
        Auch für das Stationstraining 
          gilt, dass nur dann ein Trainingseffekt erzielt werden kann, wenn nach 
          der richtigen Methode trainiert wird. Folglich ist das "Wie", 
          also die Trainingsmethode, bei dieser Form des Übens und Spielens 
          genauso von Bedeutung wie die Übungsauswahl, also das "Was". 
          Die Belastungsmethode richtet sich beim Stationstraining nach dem angestrebten 
          Trainingseffekt. Grundsätzlich unterscheidet man im Rollhockeytraining 
          vier verschiedene Grundmethoden: Dauerleistungsmethode, Intervallmethoden 
          ( extensiv/intensiv), Wiederholungsmethode, Spielmethode.  
        Dauerleistungsmethode 
           
          Charakteristisch für diese Methode ist die geringe bis mittlere 
          Belastung innerhalb der Serien mit ungefähr einem Drittel der Höchstleistung. 
          Dabei wird (nahezu) ohne Pause geübt, d. h. nach einem Stationswechsel 
          setzt sofort die neue Belastung ein. Die Anzahl der Durchgänge 
          liegt zwischen eins und drei. Der Trainingseffekt zielt auf die allgemeine 
          Ausdauer bzw. die aerobe Kapazität ab.  
        Intervallmethoden 
           
          Sie sind charakteristisch durch einen systematischen Wechsel von Belastung 
          und Erholung (Pause).  
        Man unterscheidet zwei Formen: 
           
          - Extensive Intervallmethode Kennzeichnend für diese Methode ist 
          der hohe Umfang bei geringer bis mittlerer Intensität. Die Belastung 
          liegt etwa bei der Hälfte des maximalen Leistungsvermögens. 
          Die Pausen entsprechen der der "lohnenden" Pause (Erklärung: 
          siehe Seite 18). Der Übungseffekt beruht deutlich auf dem Ausdauerbereich; 
          insbesondere werden dadurch die allgemeine und spezielle Ausdauer als 
          auch die Kraftausdauer verbessert.  
          - Intensive Intervallmethode Diese Methode zeichnet sich durch einen 
          relativ geringen Umfang bei hoher Intensität aus. Die Belastung 
          an den Stationen liegt bei 75-90% des maximalen Leistungsvermögens. 
          Die Pausenlänge entspricht einer "lohnenden" Pause. Die 
          Trainingswirkung liegt in der Verbesserung der Schnellkraft, der Kraftausdauer 
          und der Schnelligkeitsausdauer.  
        Wiederholungsmethode 
           
          Bei kräftigenden Übungen wird hier mit hohen Belastungen von 
          90-100% der höchsten Leistungsfähigkeit mit relativ langen 
          Pausen zwischen den Serien gearbeitet. Der Beginn einer neuen Serie 
          setzt die vollkommene Erholung voraus. Die Übungen sollten schnellkräftig 
          ausgeführt werden. Auf diese Weise werden Maximalkraft, Schnellkraft 
          und Schnelligkeit trainiert. 
          Im Rollhockeytraining dient die Wiederholungsmethode fast ausschließlich 
          der Verbesserung des Antritts und der Sprintkraft. Sie beinhaltet das 
          wiederholte Durchsprinten einer kurzen Strecke (bis ca. 15 m) bei maximaler 
          Geschwindigkeit und einer sich jeweils daran anschließenden, vollständigen 
          Pause.  
        Spielmethode  
          In Ergänzung der üblichen Klassifizierungsmethoden, die ursprünglich 
          konditionelle Zielsetzungen hatten und später auch technisch koordinative 
          Ausweitungen erfuhren, wird hier der Begriff der Spielmethode eingeführt. 
          Er beinhaltet ausschließlich die stationäre Aneinanderreihung 
          von Spielformen.  
          Mit Hilfe der Spielmethode wird das technische, taktische und konditionelle 
          Rüstzeug auf der Grundlage spezieller Spielformen (1:1 ... 3:2. 
          ..) in unterschiedlich großen Feldern und verschiedenen Aufgaben 
          wettkampfnah erarbeitet. 
          Wenngleich die Spielmethode die komplexeste Trainingsmethode darstellt, 
          weil sie alle speziellen Fähigkeiten des Rollhockeyspiels gleichzeitig 
          entwickelt, muss eingeräumt werden, dass die Erarbeitung der Grundlagenausdauer 
          und der Schnelligkeit ohne zusätzliche Trainingsmaßnahmen 
          nicht gewährleistet ist. 
        Belastungssteuerung 
        Jede Trainingsbelastung 
          kommt durch die Summe bestimmter Trainingsreize zustande (Belastungsgefüge). 
          Dieses Belastungsgefüge ergibt sich aus den verschiedenen Kombinationen 
          von: Reizintensität, Reizdichte, Reizdauer, Reizumfang. 
          Reizintensität meint auch die Stärke des Reizes, ausgedrückt 
          in Prozent des (individuellen) maximalen Leistungsvermögens. Wir 
          können sie auch als Grad der Anstrengung bezeichnen. Dabei unterscheiden 
          wir folgende Stufen: 
        
        
           
            | Intensität | 
            Krafttraining | 
            Ausdauertraining | 
            Puls/Min. | 
           
          
            | gering | 
            30%-50% | 
            30%-50% | 
            130-140 | 
           
          
            | leicht | 
            50%-70% | 
            50%-60% | 
            140-150 | 
           
          
            | mittel | 
            70%-80% 
               | 
            60%-75% 
               | 
            150-165 | 
           
          
            | sub-maximal | 
            80%-90% | 
            75%-85% | 
            165-180 | 
           
          
            | maximal | 
            90%-100% | 
            85%-100% 
               | 
            180-210 | 
           
         
        Nach 
          Martin 1977 und Harre 1973 
        Die Reizdichte bezieht 
          sich auf die zeitliche Abfolge von Belastung und Erholung. Sie kann 
          vereinfacht als Pausengestaltung bezeichnet werden. 
          Gerade in der zur Erholung zur Verfügung stehenden Zeit kann neben 
          der Belastung selbst ein nicht zu übersehender Trainingsreiz liegen. 
          Die Erholung kann grundsätzlich zwei Funktionen haben. Es kommt 
          entweder zum Abbau von Ermüdung, und es vollziehen sich (körperliche) 
          Anpassungsprozesse. 
          Die Reizdichte ist unabhängig von der Reizdauer und der Reizintensität. 
          Regel: Je höher die Intensität, desto länger die Pausen. 
          Die Pausen verkürzen sich allerdings etwas mit der ansteigenden 
          Leistungsfähigkeit.  
        Unter der Reizdauer 
          versteht man die Einwirkzeit eines Reizes bzw. einer Serie von Reizen 
          auf den Organismus. 
          Die Reizdauer ist abhängig von Trainingsinhalt und Trainingsziel. 
          Ist zum Beispiel die Reizdauer beim Schnelligkeitstraining zu lang, 
          so werden die Spieler nicht mehr fähig sein, mit maximaler Intensität 
          zu sprinten; auf diese Weise wird dann mehr die Schnelligkeitsausdauer 
          als die maximale Schnelligkeit entwickelt.  
        Der Reizumfang ergibt 
          sich aus Dauer und Zahl der Reize.  
          Er wird quantifiziert durch Minuten, Anzahl der Wiederholungen oder 
          Anzahl der Serien. Es sei nochmals darauf verwiesen, dass alle vier 
          Belastungsfaktoren zusammen die Gesamtbelastung ausmachen. Sie bedingen 
          sich gegenseitig und müssen auch stets als Gesamtheit durchdacht 
          werden.  
          
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          Die Pausengestaltung  
        Bestimmte Trainingsziele 
          und Trainingsinhalte machen eine unterschiedliche Pausengestaltung notwendig. 
          Dabei unterscheidet man zwei Formen: 
          - die vollständige Pause  
          - die unvollständige, auch "lohnende Pause" genannt. 
           
        Die vollständige Pause 
          ist gekennzeichnet durch einen Pulsabfall bis zur Frequenz von ca. 90 
          Schlägen pro Minute.  
          Unter dem Begriff der unvollständigen Pause versteht man im allgemeinen 
          das erste Drittel der zur völligen Erholung benötigten Zeit. 
          Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass nach dem Ende der Belastung 
          ein relativ rascher Abfall der Pulsfrequenz erfolgt. Diese Pause wird 
          deshalb als "lohnend" bezeichnet, weil im ersten Teil der 
          Gesamterholungszeit der Pulsabfall bereits zwei Drittel beträgt. 
          Bis zur vollständigen Erholung müsste man unverhältnismäßig 
          lange pausieren. Deshalb spricht man bis zum Erreichen einer Pulsfrequenz 
          von etwa 120-140 Schlägen/Minute von einer "lohnenden" 
          Pause oder Superkompensation. Etwa zu diesem Zeitpunkt setzt 
          der neue Belastungsreiz ein. 
          
        Die Art der Erholung (Pause) 
          richtet sich nach dem Trainingsziel.  
           
          Trainingsziele und Trainingsinhalte mit höchster Intensität 
          setzen eine vollständige Pause voraus. Hierzu gehören 
           
        - das Training der Schnelligkeit 
          und Reaktion,  
          - das Training der Maximal- und Schnellkraft,  
          - das Training der Koordination.  
        Die unvollständige 
          Pause erfordert in erster Linie Trainingsziele und -inhalte, die 
          eine Ausdauerkomponente beinhalten, nämlich 
        - beim Training der Schnelligkeitsausdauer, 
           
          - beim Training der Kraftausdauer,  
          - beim Training der speziellen Ausdauer.  
        Bei der Pausengestaltung 
          werden zwei Arten praktiziert  
        - die aktive und die 
          passive Pause.  
           
          Während die passive Pause mit relativer Ruhe (sitzend/liegend/stehend) 
          erfolgt, wird bei der aktiven Pause die Regeneration durch leichte sportliche 
          Übungsformen wie Traben, Dehnung, Jonglieren oder Zuspielformen 
          beschleunigt. Die aktive Pausengestaltung ist der passiven vorzuziehen, 
          weil sie im Intensitätsbereich der aeroben Schwelle einen fast 
          doppelt so schnellen Laktatabbau bewirkt. 
          
        Faustregeln für 
          die Belastungssteuerung  
        - Durch Training bedingte 
          Anpassungsvorgänge im Körper werden nur dann ausgelöst, 
          wenn die Reize ein Mindestmaß an Intensität und Umfang haben. 
          Ein Sportler (Spieler) wird durch einen einmaligen Sprint über 
          20 Meter keine physiologischen Anpassungsvorgänge bewirken. Erst 
          die 8-10malige Wiederholung dieser Sprints bei entsprechender Reizdichte, 
          sprich Pausenlänge, macht diese möglich.  
          - Trainingsintensität und Trainingsumfang stehen in einem umgekehrt 
          proportionalen Verhältnis zueinander. So schließt eine hohe 
          Trainingsintensität einen hohen Trainingsumfang aus. Als Beleg 
          dafür dient das Sprinttraining, das mit maximaler Intensität 
          nur über kurze Strecken erfolgt. Beim Ausdauertraining dagegen 
          läuft man im Gegensatz zum Sprint relativ langsam über einen 
          längeren Zeitraum. 
          - Die Wirkung der Reizintensität steht in enger Beziehung zum Leistungsniveau. 
          Während beim Untrainierten oder Rekonvaleszenten eine geringere 
          Reizintensität ausreicht, würde dieselbe Intensität bei 
          einem in guter körperlicher Verfassung stehenden Spiele nicht zur 
          gewünschten Wirkung führen 
          - Hohe Reizintensität führt zu schnellem, jedoch labilem Leistungszuwachs. 
          Geringe, nur knapp über der Reizschwelle liegende Reizintensität 
          dagegen bedingt einen langsameren, jedoch stabileren und gründlicheren 
          Trainingsgewinn. 
          - Schnelligkeits- und Krafttraining erfordern hohe, Ausdauertraining 
          mittlere bis geringe Reizintensität. 
          - Umfang und Intensität nehmen im Laufe eines Trainingsprozesses 
          zu. Die Erhöhung des Umfangs geht hierbei meist der Anhebung der 
          Intensität voraus. 
        Formen der Belastungssteigerung 
           
        Ein Übungsprogramm 
          kann nur für eine Trainingseinheit zusammengestellt werden, es 
          macht aber auch Sinn, ein gewähltes Programm quasi zum Standardübungsprogramm 
          über einen Zeitraum von 3-6 Wochen zu bestimmen.  
          In diesem Fall sollte das Programm progressiv gesteigert werden:  
        - der Übungsumfang 
          (z.B. Anzahl der Wiederholungen pro Station und/ oder der Rundgänge) 
           
          - die Übungsdauer (Verlängerung der Übungszeit je Station 
          und/ oder Anzahl der Serien)  
          - die Übungsintensität (Erhöhung der Zusatzlasten oder 
          der zu überwindenden Höhen oder Widerstände)  
          - die Übungsdichte (Verkürzung oder Wegfall der Pausen zwischen 
          den Stationen oder den Durchgängen)  
          - die Übungshäufigkeit (Häufigkeit des Programms pro 
          Woche)  
        Welche Belastungskomponente 
          im einzelnen nun erhöht wird, ist einzig abhängig von der 
          Zielsetzung des Trainings. Am zweckmäßigsten ist es, eine, 
          maximal jedoch zwei Belastungskomponenten pro Einheit zu erhöhen, 
          nie aber mehrere Komponenten gleichzeitig.  
        Belastungskontrolle 
           
        Eine exakte Kontrolle des 
          individuellen Leistungsstandes von Spielern lässt sich mangels 
          apparativer Kontrollmethoden (wie z.B. die Ermittlung der Laktatwerte 
          oder Bestimmung der Harnsäure) für die Mehrzahl der Trainer 
          nicht verwirklichen. So bleibt für die Überprüfung der 
          individuellen Belastung nur die Kontrolle der Pulsfrequenz per Fingermessung 
          - wenngleich wissenschaftlich umstritten, weil sie doch relativ ungenau 
          ist und damit keine differenzierten Aussagen zulässt. 
          Weiß man aber um die Tatsache, dass die Pulsfrequenz nicht unbedingt 
          im Zusammenhang mit dem Laktatwert zu bringen ist, weil der Pulswert 
          im allgemeinen schneller als der Laktatwert sinkt, so kann der Puls 
          zumindest als Indikator dienen. Sicherlich kann ein Pulswert von 120 
          Schlägen/Minute scheinbar eine "lohnende Pause" anzeigen, 
          obwohl der Laktatwert eventuell noch deutlich unter der Schwelle liegt. 
          Um jedoch sicherzustellen, dass auch unter dem Aspekt des Laktatabbaus 
          die Phase der lohnenden Pause erreicht ist, empfiehlt es sich, besonders 
          nach sehr hohen Belastungen, die Pausen etwas zu verlängern.  
          Im übrigen kann man zur Beurteilung der Belastungshöhe zusätzlich 
          das Verhalten und die Reaktionen der Spieler beobachten. Als Orientierungshilfe 
          können eine Reihe äußerer Symptome dienen, wie die Qualität 
          der Bewegung, Verfärbung der Haut, Umfang der Schweißabsonderung, 
          der Grad der Aufmerksamkeit und das allgemeine Befinden. 
          Zur Ermittlung der Pulswerte hat sich das Abtasten der Halsschlagader 
          als beste Methode erwiesen. Die Pulsfrequenz sollte dabei über 
          die Dauer von 10 Sekunden gezählt und mit 6 multipliziert werden, 
          um so den Minutenpuls zu erhalten (Alternativ: 15 Sekunden, mit 4 multipliziert). 
           
          Da es intensivere und weniger intensive Stationen gibt, ist es bei ausschließlich 
          unter konditionellen Aspekten zusammengestellten Rundgängen empfehlenswert, 
          zur objektiveren Messung des Belastungspulses nach dem Rundgang eine 
          für alle Spieler gleiche Übung (z. B. 30 Kniebeugen in 30 
          Sekunden) anzuschließen.  
          Ungeachtet der Infragestellung des finger- oder handgemessenen Pulswertes, 
          kann man, wie oben schon erwähnt, diese Werte als Indikator heranziehen, 
          die zumindest tendenziell Schlüsse auf den Trainingszustand der 
          Spieler oder die Trainingsgestaltung zulassen.  
        Folgende Fakten sind 
          von Bedeutung:  
        - Jugendliche haben nicht 
          nur höhere Ruhepulswerte, sondern auch die Differenz zwischen Ruhepuls 
          und Belastungspuls ist in der Regel größer.  
          - Physischer Stress lässt ebenso höhere Pulswerte entstehen 
          wie mangelnde Flüssigkeitsaufnahme oder Beeinträchtigungen 
          durch Infekte.  
          - Eine gesicherte Erkenntnis der Sportmedizin ist die Tatsache, dass 
          sich der Trainingseffekt an der allmählichen Verkürzung der 
          Erholungszeiten erkennen lässt. Der den Belastungen des Trainings 
          sich anpassende Organismus reagiert mit einem schnelleren Rückgang 
          des Pulses nach einer Belastung.  
          - Die Verringerung der Pulsfrequenz bei relativ gleich bleibender Arbeit 
          kann eben- falls als Merkmal eines verbesserten Trainingszustandes betrachtet 
          werden. 
          - Besonders bei kontinuierlicher Dauerbelastung kann die Pulsfrequenz 
          ein brauchbarer Indikator zur Belastungseinschätzung sein. Bei 
          einem Lauf mit einer Herzfrequenz von 130 Schlägen / Minute wird 
          im Bereich der aeroben Schwelle (entspricht 2 mmol/l Laktat) trainiert 
          (Regenerationseffekt). Wird dagegen mit einer Herzfrequenz von 175 Schlägen 
          / Minute gelaufen, so wird im Bereich der anaeroben Schwelle (entspricht 
          4mmol/l Laktat) gearbeitet (in Anlehnung an Weineck, 1992). 
          
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          Methoden der Dosierung 
        Belastungsdosierung zur 
          Ausbildung sportmotorischer Eigenschaften  
          Grundsätzlich unterscheidet man für Rundgänge zur Ausbildung 
          und Verbesserung sportmotorischer Eigenschaften (Kraft, Ausdauer. ..) 
          drei Arten der Dosierung. 
        Festgelegte Zeit der 
          Belastung und Erholung  
          a) Bei dieser Grundform ist die Zeit für Belastung und Erholung 
          festgesetzt (z.B. 30 sec. Belastung und 30 sec. Pause). Dabei ist jeder 
          Trainierende bestrebt, eine möglichst hohe Wiederholungszahl pro 
          Serie zu erzielen. Dieser wettbewerbsähnliche Rundgang bietet sich 
          auch dazu an, gelegentlich die Ergebnisse auf vorbereiteten Leistungskarten 
          festzuhalten und auszuwerten (Effizienzkontrolle).  
          b) Eine weitere Organisationsform mit dem Kriterium der festgelegten 
          Übungszeit für Belastung und Erholung stellt der so genannte 
          Gruppenwettbewerb dar, bei dem man zwei Arten unterscheidet:  
        - Bei der ersten Möglichkeit 
          wird ausschließlich in Partnerform gearbeitet, d. h. beide Partner 
          arbeiten als "Team"; das Ergebnis ist vom Grad ihrer Zusammenarbeit 
          abhängig (z. B. Abspielen eines Balles).  
          - In der zweiten Form üben Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen 
          als Einzelpersonen an den Stationen. Die erreichten Wiederholungszahlen 
          jedes einzelnen werden nach Abschluss jeder Serie zur Gruppenleistung 
          addiert (z. B. Station "Liegestütz drücken": Partner 
          A 26 Wdh., Partner B 24 Wdh., Partner C 18 Wdh. ergibt zusammen 68 Wdh.). 
           
        Die festgesetzte Dosierung 
           
          Die bei dieser Methode festgelegten Wiederholungszahlen pro Station 
          ergeben sich aus angenommenen Mittelwerten. Deshalb eignet sich diese 
          Methode besonders gut für Gruppen mit gleichem Übungsziel 
          (z. B. für Rollhockeyspieler). Diese Art empfiehlt sich unter anderem 
          für einen Aufwärm- oder Ausdauerzirkel. Die Wiederholungszahlen 
          können hierzu an jeder Station auf Zetteln, Folien oder Tafeln 
          festgehalten werden. Eine Steigerung dieser Methode wäre es, die 
          Zeit für einen Rundgang zu verringern (z.B. Station I: 30x Jonglieren 
          des Balls mit der Rückhand, Station II: 5x Durchdribbeln eines 
          Slalomparcours, Station III: 30x Abspielen gegen die Bande). 
        Die individuelle Dosierung 
           
          Diese Methode, die ebenfalls von festgesetzten Wiederholungszahlen ausgeht, 
          ermittelt ihre Zahlen individuell über einen Leistungstest, den 
          so genannten Maximaltest. Dabei wird jeder Teilnehmer auf seine maximale 
          Leistungsfähigkeit an jeder Station getestet. So wird beispielsweise 
          ermittelt, wie viele Sit ups jeder Übende an dieser, und wie viele 
          Liegestütze er an jener Station maximal ausführen kann. Diese 
          höchste Wiederholungszahl (z.B. 48 Liegestütze) wird halbiert 
          (entspricht 24 Wiederholungen) und gilt dann als Wiederholungszahl für 
          die jeweilige Übung. Mit der halben Wiederholungszahl wird nun 
          die Umlaufzeit für eine Runde ermittelt, die es dann im weiteren 
          Trainingsprozess zu verringern gilt.  
          Die ermittelten Werte werden für jeden Spieler auf Leistungskarten 
          festgehalten und sind für jeden Spieler an jeder Station unterschiedlich. 
          Diese individuelle Dosierung hat allerdings den Nachteil, dass die Trainierenden 
          den Rundgang gesondert absolvieren müssen. Aber auch ohne die sehr 
          zeitaufwendigen Maximaltests kann die richtige Belastung ermittelt werden. 
          Dazu versucht man durch Ausprobieren die Übungen so zu dosieren 
          (z.B. durch schwerere Gewichte, größere Medizinbälle, 
          höhere Hindernisse), dass etwa 15 bis 20 Wiederholungen möglich 
          sind.  
        Belastungsdosierung zur 
          Verbesserung technischer, taktischer und konditioneller Eigenschaften 
          (Spielformen)  
          Um die Belastungsgrößen eines spielorientierten Stationstrainings 
          in Einklang mit den Trainingszielen bringen zu können, ist es unverzichtbar, 
          die Belastungsfaktoren (Reizintensität, Reizdauer, Reizdichte, 
          Reizumfang) mit der Struktur der rollhockeyspezifischen Beanspruchung 
          unter Berücksichtigung der aktuellen Leistungsfähigkeit der 
          Spieler abzustimmen.  
          Damit man diesen Forderungen gerecht werden kann, ist einmal mehr auf 
          den Zusammenhang zwischen inhaltlicher und methodischer Gestaltung einer 
          Spielform einerseits und der damit verbundenen Belastungswirkung andererseits 
          zu verweisen. 
          Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf die Wirkungsweise einer Spielform: 
           
        - Anzahl der Spieler  
          - Spielfeldgröße (auch Platzbeschaffenheit)  
          - Spielregeln  
          - Dauer des Spiels  
        In der Praxis gilt es, 
          folgende Überlegungen in die Planung einfließen zu lassen: 
           
        a) Anzahl der Spieler  
        - Eine höhere Anzahl 
          von Spielern im gleich großen Feld bewirkt einen höheren 
          Zeitdruck bei Ballbesitz, ein gehäuftes und intensives Zweikampfverhalten 
          verbunden mit einem erhöhten (Spiel- )Tempo. 
          - Weniger Spieler im gleich großen Feld bedingen eine zunehmende 
          Laufintensität bei geringer werdendem Druck durch den Gegner.  
          - Die Änderung des Gleichzahlverhältnisses in ein Unterzahlverhältnis 
          erfordert mehr Konzentration und höhere Laufintensität, mehr 
          Durchsetzungsvermögen, erhöhten Zeitdruck und im taktischen 
          Bereich ein Raumdeckungsverhalten. 
        b) Spielfeldgröße 
           
        - Die Vergrößerung 
          des Spielfeldes bei gleich bleibender Spielerzahl bringt, durch längere 
          Laufwege bedingt, eine Erhöhung des Belastungsumfangs bei gleichzeitiger 
          Abnahme der Laufintensität mit sich. Darüber hinaus kommt 
          es zu längeren Handlungsspielräumen, weniger Ballkontakten 
          und zu weiträumigerem Spiel.  
          - Die Verkleinerung des Feldes bei gleich bleibender Anzahl der Spieler 
          fordert zu vielen kleinen Antritten, verbunden mit häufigen Ballkontakten 
          und Zweikämpfen heraus. Außerdem entstehen ständig Pressingsituationen. 
          Der erhöhte Zeitdruck setzt neben einem hohen Maß an Konzentration 
          eine verstärkte Antizipationsfähigkeit (vorstellungsmäßige 
          Vorwegnahme einer Handlung oder Bewegung) sowie ein höheres Maß 
          an Spielübersicht voraus.  
        c) Spielregeln  
        - Mit der Beschränkung 
          der Ballkontakte steigt die Anforderung an die Konzentration, Antizipation 
          und Handlungsschnelligkeit. Das Spiel ohne Ball rückt stärker 
          in den Mittelpunkt, gleichzeitig aber wird jeder Spieler häufiger 
          in Besitz des Balles gelangen. 
          - Die Errichtung mehrere Tore schult in erster Linie das Raumdeckungsverhalten, 
          die Spielübersicht und das periphere Sehen. Läuferisch entsteht, 
          je nach Anzahl und Lage der Tore, ein geringer bis erheblicher Mehraufwand. 
        d) Dauer des Spiels  
        - Die Spieldauer steht in 
          enger Beziehung zur Anzahl der am Spiel beteiligten Spieler bzw. auch 
          in Relation zur Spielfeldgröße.  
          - Längere Spielzeiten sind möglich; je höher die Anzahl 
          der Spieler (z. B. 5: 5) in einem entsprechend großen Spielfeld 
          (z. B. halbes Spielfeld) sind.  
          - Ist dagegen die Spielerzahl in einem adäquat verkürzten 
          Raum gering, um so kürzer fällt die Belastungszeit aus (z. 
          B. 2: 2 in einem auf 20 m verkürzten Raum zwischen 2 von Torhütern 
          besetzten Toren).  
          - Die im folgenden aufgeführten Angaben können nur als Orientierungshilfe 
          dienen und sind nicht als verbindlich anzusehen. Die in der Tabelle 
          bewusst enthaltene Streubreite der Belastungs- bzw. Erholungszeiten 
          soll unter Berücksichtigung der spezifischen Aufgabenstellung (z.B. 
          Spiel Mann gegen Mann), der körperlichen Verfassung der Spieler, 
          der Spielfeldgröße (z.B. verkürzter Raum), des Regelwerks 
          (z.B. Zonen mit unterschiedlichen Vorgaben bezüglich der Ballkontakte), 
          der Platzbeschaffenheit (z.B. rutschiger Boden) und der Trainingsintention 
          (z.B. Verbesserung des Zweikampfverhaltens) situativ festgelegt werden. 
        
           
            | Spiel | 
            Belastunszeit | 
            Erholungszeit | 
           
          
            | 1:1 | 
            30 
              -45sec. | 
            2-4 
              min. | 
           
          
            | 2:2 | 
            1-2 
              min. | 
            2-3 
              min. | 
           
          
            | 3:3 | 
            2-3 
              min. | 
            2-3 
              min. | 
           
          
            | 5:5 | 
            5-10 
              min. | 
            90 
              sec. | 
           
          
            | 6:6 | 
            6-15 
              min. | 
            1 
              min | 
           
         
        - Im Jugendbereich sind 
          die Belastungszeiten mit jeder jüngeren Altersklasse weiter herabzusetzen, 
          die Erholungszeiten können beibehalten werden.  
          - Bei den Unter- /Überzahlspielformen sind die Belastungszeiten 
          ebenfalls zu reduzieren.  
          - Bei der Dauer und Intensität der Belastung ist zu berücksichtigen, 
          dass gelegentlich durch organisatorische Probleme (z.B. Ball rollt durch 
          die Barriere/springt über Bande) Abweichungen auftreten können 
          und sich somit die Intensität verändern kann.  
          - Die Belastungszeit eines Rundgangs, der sich aus einer Spiel- und 
          Laufstation zusammensetzt, kann beispielsweise auch durch die Laufpartei 
          bestimmt werden. Hierbei absolviert die Laufpartei einen Parcours oder 
          abgesteckten Rundkurs auf der Bahn einmal oder mehrmals, während 
          zwei andere Parteien gegeneinander spielen. Das Spiel endet mit dem 
          Eintreffen des letzten (vorletzten Läufers). Selbstredend ist die 
          Rundenvorgabe so zu gestalten, dass sie der Belastungszeit der Trainingsintention 
          entspricht (z. B. Erarbeitung und Stabilisierung der Grundlagenausdauer). 
           
          Betont man bei diesem Rundgang den Turniercharakter, so erhöht 
          sich der Anreiz bei dieser Art von Belastungsdosierung besonders deshalb, 
          weil die Gruppen nicht nur bestrebt sind, die vergleichsweise besten 
          Zeiten zu laufen, sondern auch, den gegeneinander spielenden Teams bei 
          entsprechend kurzer Lauf- und damit Spielzeit weniger Tore zu ermöglichen. 
           
        Zusammenfassend gilt: 
          Kürzere, intensive Spielzeiten in kleineren Gruppen und engeren 
          Räumen simulieren am ehesten das Wettkampfspiel, längere Spielzeiten 
          in größeren Spielfeldern und Gruppen akzentuieren mehr die 
          Ausdauer. Ungeachtet aller Empfehlungen und Orientierungshilfen gilt 
          für jeden Trainer eine Spielform inhaltlich abzuändern, zeitlich 
          zu verkürzen, die Pausen zu verlängern oder gar abzubrechen, 
          wenn die Konzentration, Koordination und die Spielqualität nicht 
          mehr den Anforderungen entspricht. 
          
        aaaa 
           
          Planung und Durchführung des Stationstrainings  
        Für das Rollhockeytraining 
          lassen sich drei verschiedene Grundformen eines Stationstrainings ableiten: 
           
        1. Alle Stationen 
          beinhalten verschiedene Übungsformen zu nur einem Trainingsschwerpunkt. 
          Zu dieser Grundform gehört der eingangs geschilderte, systematische 
          Belastungswechsel verschiedener Muskelgruppen (Beinmuskulatur, Bauch, 
          Rücken, Schulter, Arm) oder Organbereiche. Diese Belastungsfolge 
          zielt auf die Verbesserung der motorischen Grundeigenschaften (Kraft, 
          Schnelligkeit, Ausdauer) ab. Hierbei wird gezielt auf einen Wechsel 
          von Belastung und Erholung mit unvollständigen Pausen hingearbeitet, 
          mit der Intention, neben lokaler Kraft auch das Herz-Kreislauf-System 
          bzw. die Ausdauer zu schulen. Es ist allerdings auch denkbar, einen 
          Rundgang zusammenzustellen, der insbesondere die Beinmuskulatur akzentuiert 
          oder dass beispielsweise die beim Rollhockeyspieler so oft vernachlässigte 
          Rumpfmuskulatur hauptsächlich belastet wird.  
          Ebenso in diese Rubrik der identischen Trainingsschwerpunkte gehören 
          jene Belastungsformen, die ausschließlich technische Elemente 
          wie Jonglieren des Balles, Zuspiel- oder Dribbelformen zum Schwerpunkt 
          des Rundgangs machen.  
        2. Eine weitere Möglichkeit 
          eröffnet sich, indem Technikformen unter erschwerten Bedingungen 
          oder aber im systematischen Wechsel mit konditionsfördernden Übungen 
          zusammengestellt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei 
          technisch-konditionellen Zirkeln die technischen Elemente bereits gut 
          beherrscht werden müssen.  
        3. Die anspruchsvollste 
          Form eines Stationstrainings stellt jene komplexe Form dar, in der technische, 
          taktische und konditionelle Aufgaben kombiniert werden (Spielformen). 
          Bei dieser Konzeption gilt es allerdings, geringe Abstriche hinsichtlich 
          einer allseits adäquaten Belastungsintensität und einer präzisen 
          Leistungsermittlung zu machen.  
        Drei Planungsschritte 
        Ein auf die Anforderungen 
          des Rollhockeyspiels ausgerichtetes Stationstraining kann entsprechend 
          den vorhandenen Übungsmöglichkeiten und insbesondere je nach 
          Zielsetzung des Trainings in den vielfältigsten Formen praktiziert 
          werden. Die Planung dazu erfolgt in drei Schritten. Dabei kann folgender 
          Fragenkatalog als Orientierungshilfe dienen.  
        1. Planungsschritt: Situationsanalyse 
           
        a) In welcher Trainingsphase 
          (Vorbereitungs-, Wettkampf-, Zwischen- oder Übergangsphase) befindet 
          sich die Mannschaft augenblicklich!  
          b) Welche Trainings- bzw. Spielbelastung ging voraus!  
          c) Wann folgt die nächste Spiel- oder Trainingsbelastung!  
          d) Welche technischen, taktischen und/oder konditionellen Schwächen 
          offenbarte das vergangene Spiel!  
          e) Welche Anforderungen wird das kommende Spiel in technischer, taktischer 
          und konditioneller Hinsicht stellen!  
          f) Welche Spieler bedürfen der Schonung bzw. eines (zusätzlichen) 
          gesonderten Programms!  
          g) Welches langfristige Ziel verfolgt die Mannschaft in taktischer Hinsicht! 
           
        2. Planungsschritt: Abwägen 
          von Zielen, Inhalten und Bedingungen  
        a) Wie heißt das Trainingsziel! 
          Was soll erarbeitet, verbessert oder fortgesetzt werden!  
          b) Ist das Trainingsziel inhaltlich eher durch ein technisch-konditionell 
          oder komplex akzentuiertes Training erreichbar!  
          c) Wie viele Spieler werden voraussichtlich am Training teilnehmen! 
          (1. Mannschaftskader - Erweiterter Kader - 1. und 2. Mannschaft)  
          d) Stehen ein, zwei, drei - (eventuell kein) Torhüter zur Verfügung! 
           
          e) Mit welchen Gruppengrößen (Partnerform, Dreier- oder Vierergruppen) 
          lassen sich die Trainingsziele am besten umsetzen!  
          f) Welche räumlichen Verhältnisse treffe ich an! Steht ein 
          ganzer oder halber Platz zur Verfügung, ist die Halle in Relation 
          zur Anzahl der Teilnehmer groß oder klein!  
          g) Welche Trainingsgeräte stehen in welcher Anzahl zur Verfügung! 
           
          h) Ist die Aufwärmphase inhaltlich, organisatorisch und methodisch 
          mit dem Trainingsschwerpunkt verknüpfbar!  
          i) Welche Spiel- und Übungsformen bzw. Trainingsmethoden werden 
          dem gesetzten Trainingsziel am ehesten gerecht!  
          j) Welche Dosierung ist dem Trainingsziel angemessen! 
        3. Planungsschritt: Zusammenstellung 
          eines Rundganges 
        In Abhängigkeit des 
          Trainingsziels und der Trainingsinhalte gilt es, sich für eine 
          Grundform des Stationstrainings zu entscheiden. Die folgenden Leitlinien 
          für die Zusammenstellung eines Rundganges sind entsprechend den 
          verschiedenen Durchführungsformen aufgelistet:  
        3.1) Rundgang zur Verbesserung 
          der physischen Leistungsgrundlagen  
        - Die Anzahl der Stationen 
          sollte aus Gründen der Überschaubarkeit zwischen 4 und maximal 
          6 Stationen liegen.  
          - Die Übungsauswahl sollte so erfolgen, dass auch leistungsschwächere 
          Spieler die Übung mindestens in der Grobform ausführen können. 
           
          - Alle Übungen sollten zählbar sein.  
          - Die Wahl der Geräte hat sich den Gegebenheiten der Sporthalle 
          anzupassen, was sich nicht zuletzt günstig für die Auf- und 
          Abbauzeit auswirkt.  
          - Bezüglich der physiologischen Belastung ist auf eine abwechslungsreiche 
          und möglichst umfassende Schulung im Sinne des geplanten Trainingsziels 
          zu achten. 
          - Die Dosierung der Belastung sowie der Schwierigkeitsgrad der Übungen 
          ist entsprechend dem Alter (Jugend/Senioren) und dem Leistungsniveau 
          zu wählen.  
        3.2) Rundgang zur Verbesserung 
          der Technik (technische Elemente)  
        - Bei der Auswahl von Übungen 
          gilt es zu klären, ob der Rundgang ein spezielles Thema (z. B. 
          Koordination) als Schwerpunkt haben soll oder ob eine umfassende, vielseitige 
          Technikschulung (z.B. Passtechnik, Ballan- und -mitnahme) in den Mittelpunkt 
          rückt. 
          - Alle Übungen sollten zählbar sein, vor allem, wenn ein Rundgang 
          als Wettbewerb ausgelegt ist, bzw. für den Fall, dass die Ergebnisse 
          auf Leistungskarten festgehalten werden sollen.  
        3.3) Rundgang mit technisch-konditionellen 
          Elementen  
        - Bei der Zusammenstellung 
          eines technisch-konditionellen Rundganges unterscheidet man drei Formen. 
           
          a) Rundgang, bei dem sich stets eine technische mit einer konditionellen 
          Übung abwechselt (z. B. Station 1: Jonglieren des Balles - Station 
          2: Hürdensprünge)  
          b) Rundgang, dessen Übungen stationsintern einen ständigen 
          Wechsel vorsehen (z.B. Partner A jongliert - Partner B drückt 10 
          Liegestütze, anschließend erfolgt ein Wechsel, bis erneut 
          10 Liegestütze absolviert sind...). Ziel: Technikstabilisierung 
          unter Ermüdung. 
          c) Rundgang mit Übungsformen, die sowohl technisch als auch 
          konditionell akzentuiert sind (z.B. Tempodribbling um Slalomreihe mit 
          anschließendem Rückpass zum Partner und darauf folgendem 
          Umsprinten einer Wendemarke). Wegen unterschiedlicher Belastungsstruktur 
          dieser Formen sollte die Zusammensetzung eines Rundganges nur aus Übungen 
          jeweils einer Form erfolgen.  
        - Beim Stationsbetrieb in 
          Dreier- oder Vierergruppen sind die Übungen so zu konzipieren, 
          dass ein effektiver Übungsrhythmus ohne Wartezeiten für die 
          Spieler an den Stationen gewährleistet ist. Kehrt beispielsweise 
          ein Spieler bei einer Pass-Lauf-Kombination zu früh zum Ausgangspunkt 
          zurück oder hat noch zwei Partner vor sich, so ist dessen Laufweg 
          zurück zum Start zu verlängern oder zu erschweren.  
          - Bei Dribbel- bzw. Jonglierparcours empfiehlt es sich zwecks Vermeidung 
          von Staus, die eine oder andere Übung als Ausweichstation doppelt 
          anzubieten.  
        3.4) Rundgang nach der 
          Spielmethode  
        - Die Auswahl der Spielformen 
          ergibt sich einerseits aus den Erkenntnissen des letzten Spiels und 
          den Anforderungen der anstehenden Partie unter Berücksichtigung 
          der körperlichen und psychischen Verfassung der Spieler, des zur 
          Verfügung stehenden Platzes (halbe oder ganze Halle. 
          - Es ist durchaus sinnvoll, bei der Zusammenstellung der Spielformen 
          gelegentlich auf bereits bekannte Formen zurückzugreifen. Zum einen 
          bedürfen sie weniger Erklärungen, zum anderen wird dadurch 
          ein bereits erarbeiteter Schwerpunkt vertieft und verfeinert.  
          - Spielerische Rundgänge sind bezüglich des Schwierigkeitsgrades 
          und der Belastungsdosierung altersangemessen (Jugend/Senioren), aber 
          auch entsprechend dem Können- und Leistungsstand (Spielklasse) 
          zu wählen. 
          - Spielformen mit Torabschlüssen sind spielerischen Übungsformen 
          (ohne Torabschluss) vorzuziehen, weil sie eine höhere Zielgerichtetheit 
          in sich bergen und weil sie nicht zuletzt einen höheren Aufforderungscharakter 
          haben.  
          - Bei der Zusammenstellung der Gruppen ist es zwingend notwendig, auf 
          homogene Teams zu achten. Sie gewährleisten eine größere 
          Chancengleichheit der aufeinander treffenden Mannschaften und tragen 
          somit zur größeren Trainingseffizienz bei.  
          - Das Regelwerk oder die Vorgaben in Spielformen oder spielerischen 
          Übungsformen dürfen keineswegs zu kompliziert sein. Die Art, 
          wie Tore oder Punkte erzielt werden, muss klar definiert sein und darf 
          keinen Anlass zu Diskussionen während des Spiels geben.  
          - Aus Gründen der Praktikabilität ist es angezeigt, auf vorhandene 
          Spielfeldmarkierungen zurückzugreifen. 
          - Spielformen bedürfen einer angemessenen Anlaufzeit. Haben Sie 
          etwas Geduld, und resignieren Sie nicht vorschnell, wenn Sie die Vorstellungen 
          nicht sofort umgesetzt sehen.  
          - Um ein hohes Maß an Trainingseffektivität zu bewirken, 
          sollten genügend Ersatzbälle in den Toren (Hütchentoren) 
          oder entlang der Bande bereitliegen, um das zeitraubende Beschaffen 
          von Bällen zu vermeiden.  
          - Spielformen mit hoher Intensität erfordern adäquate Erholungspausen, 
          die es unbedingt zeitlich und inhaltlich einzuplanen gilt. Es ist wichtig, 
          darauf hinzuweisen, dass das Erfolgsrezept beim Einsatz von Spielformen 
          in der Herstellung optimaler Verhältnisse von Belastung und Erholung 
          liegt.  
          - Die in den Spielformen erarbeiteten Themen sollten stets Schwerpunkt 
          des Abschlussspiels sein. 
          
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          Aufbau der Stationen 
           
        - Den zeitraubenden Aufbau 
          der Stationen kann man auf zweierlei Arten einschränken: 
          Zum einen kann der Trainer während eines Aufwärmspiels, einer 
          Einlauf- oder Dehnphase den Aufbau der Stationen selbst vornehmen. Noch 
          besser ist es, den Rundkurs schon vor Trainingsbeginn aufzubauen. Diese 
          Möglichkeit greift jedoch nur, wenn z.B. die Stationen in der Aufwärmphase 
          nicht hinderlich sind.  
          Zum anderen besteht die Möglichkeit die Stationen mit Hilfe der 
          Spieler aufzubauen. Hier ist es gelegentlich vorteilhaft, eine grobe 
          Skizze zu fertigen, die den Rundgang abbildet. Anhand dieses Planes 
          können dann eigens vom Trainer bestimmte Spieler die Geräte 
          gleich am richtigen Standort aufbauen. Der Trainer selbst ist in dieser 
          Phase ausschließlich Organisator.  
          - Die Anordnung der Stationen sollte übersichtlich gestaltet sein, 
          was einen reibungslosen Stationswechsel begünstigt. So gibt es 
          neben den Varianten, die Stationen kreisförmig, elyptisch oder 
          im Viereck anzuordnen, die Möglichkeit, die Stationen entlang einer 
          Bande Linie aufzureihen oder aber, bei vermehrten Laufstationen, in 
          konzentrischer Form aufzubauen. Die Platzierung von Stationen mit Spielformen 
          wird im wesentlichen von den Toren bestimmt.  
          - Manche Rundgänge erfordern eine große Anzahl von Markierungshütchen, 
          die gelegentlich nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Hier 
          kann man Abhilfe schaffen, indem zur Abgrenzung von Spielfeldern verstärkt 
          auf vorhandene Linien zurückgegriffen wird und Bälle, Medizinbälle, 
          Reifen, Seile, Stäbe oder Erkennungstrikots als Markierungs- bzw. 
          Wendemarken benutzt werden.  
          Im übrigen bietet der Fachhandel so genannte "Markers" 
          an. Das sind verschiedenfarbige, stapelbare und leicht transportable 
          Plastikteller, die sich für diese Zwecke bestens bewährt haben. 
           
          - Eine optische Orientierungshilfe für die Spieler ist es, wenn 
          zusammengehörende Laufstrecken oder verschiedene Spielfelder mit 
          entsprechend unterschiedlichen Hütchenfarben benutzt werden.  
          - Verfügt man sowohl über so genannte "Markers" 
          als auch über herkömmliche Hütchen, so ist es beispielsweise 
          möglich, die Begrenzungslinien mit den "Markers" zu kennzeichnen, 
          die Tore und Dribbellinien durch die Hütchen.  
          - Bei der Abgrenzung der Stationen, gleich ob Spielfeld oder Laufstrecke, 
          darf es nicht zu Überschneidungen kommen, d. h. es ist auf eine 
          klare Abgrenzung zu achten.  
          - Der Stationsabbau lässt sich am besten organisieren, wenn jede 
          Gruppe jene Station abbaut, an der sie zuletzt tätig war. 
          
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          Die Programme für die Praxis 
           
        - Alle Programme setzen 
          eine adäquate Erwärmung voraus.  
          - Die angegebenen Spielfeldmaße sind nicht verbindlich. Sie gelten 
          als Anhaltspunkt und richten sich nach dem technisch-taktischen Vermögen 
          der Mannschaft bzw. nach den konditionellen Zielsetzungen bzw. den räumlichen 
          Gegebenheiten.  
          - Auch die angeführten Belastungs- und Erholungszeiten können 
          jederzeit situativ abgeändert werden. Sie dienen nur als Orientierungshilfe. 
           
          - Manche Spielformen sind auch auf andere Gruppengrößen übertragbar, 
          was allerdings eine Veränderung der Spielfeldmaße und der 
          Belastungsgrößen bedingt. 
          - Etliche Rundgänge sehen keine Torhüter vor. In solchen Fällen 
          gibt es mehrere Möglichkeiten, die Torhüter im Training sinnvoll 
          zu integrieren:  
          a) Die Torhüter arbeiten eigenverantwortlich oder nach Vorgabe 
          des Trainers.  
          b) Die Torleute werden von einem speziellen Torwarttrainer oder Co-trainer 
          beschäftigt.  
          - Bei Rundgängen, die nur einen Torwart vorsehen, jedoch zwei Torhüter 
          zur Verfügung haben, bietet es sich an, dass beide im Wechsel das 
          Tor oder aber sie absolvieren abwechselnd ein spezielles Gymnastik-, 
          Sprung- oder Kräftigungsprogramm.  
          - Bei der Anzahl der Geräte wurde stets von optimaler Geräteausstattung 
          ausgegangen. Insbesondere die vorgegebene Anzahl an Hütchen wirkt 
          oft abschreckend bzw. unrealistisch. Meist kann die Zahl der Markierungshilfen 
          problemlos reduziert werden. Die angeführte Zahl dient vor allem 
          auch der bestmöglichen Veranschaulichung der Stationen auf den 
          Skizzen.  
          - Die Zuordnung einiger Programme zu bestimmten Themenbereichen nahmen 
          sich teilweise schwierig aus. So wurden beispielsweise Programme, die 
          sich aus Spielformen und Torschussübungen zusammensetzten, nicht, 
          wie man durchaus vermuten könnte, dem Themenkomplex "Mischformen" 
          zugeordnet, sondern wegen des teilweise spielnahen Charakters der Torschussübungen, 
          dem Bereich der "Spielformen" zugeteilt.  
          Auch die Zuweisung bestimmter Programme zu den entsprechenden Gruppengrößen 
          gestaltete sich nicht immer ganz unproblematisch. So bleibt für 
          Sie sicherlich im einen oder anderen Fall strittig, ob manche Programme 
          besser unter der Rubrik "Zweiergruppe" bzw. "Vierergruppe" 
          zu katalogisieren oder ob andere Programme eher in "Sechsergruppen" 
          anstatt in "Dreiergruppen" einzuordnen gewesen wären. 
        
        
           
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              Übungen findet ihr im Bereich Praxis  | 
           
         
          
        
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          
           
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