Lieber
Ortwin ich möchte mich bei dir für das Vertrauen, dass du mir im Laufe
der letzten Jahre geschenkt hast, bedanken. Auch möchte ich dir für
deine Arbeit, mit allen Höhen und Tiefen, während der letzten 30 Jahren
gratulieren. Du bist derjenige gewesen, der dieses Gremium zusammen gehalten hat.
Deine Arbeit war immens. Man nahm es vielleicht nicht wahr, - aber ab jetzt werden
2 Personen versuchen diese zu erledigen. Also kann ich nur hoffen, dass sie mindestens
so gut gemeistert wird, wie du es alleine geschafft hast. Den
Anwesenden die mich nicht kennen, möchte ich sagen, dass meine Kritik nur
den Aktionen und den Reaktionen der Schiedsrichter gilt, nie aber der Person.
Obwohl das einige noch nicht verstehen wollen oder können. Viele
würden sich gern ein Mal im Jahr treffen, und sagen wie der Meister 1998:
"Piep, piep, piep wir haben uns alle lieb!". Wir sind unter uns, wir
machen alles richtig, wir verpetzen keinen von uns. Einer
für alle und alle für einen. Dies war und
ist aber nicht mein Stil, weil ich der Meinung bin, dass uns nur konstruktive
Kritik weiterbringt. Als du Ortwin, mich vor einigen
Monaten eingeladen hast, habe ich sofort zugesagt. Während der Vorbereitung
fragte ich mich oft, worüber ich dieses Mal referieren sollte? Ich
wollte nicht - über den Mangel an Beweglichkeit vieler SR, - nicht
wieder über den nicht eingehaltenen 3 Meter Abstand, - nicht über
die Vorteilsregeln die oft verletzt werden, - nicht über die Stürmerfouls
die nicht erkannt werden, sprechen. Auch nicht -
über die Karten die die Spieler bekommen, weil sie den reaktionsarmen SR,
oder den SR der das Spiel taktisch nicht lesen kann, anrempeln, wie es z.B. einmal
bei einem Spiel vorgekommen ist. Ein Spieler rempelte
den SR beim Rückwärts fahren an und bekam dafür die gelbe Karte.
Ich wollte nicht - über den Mangel an Kondition
und - über die Verspätungen reden. Auch nicht - über
die unterschiedlichen Kriterien der Kartenvergabe. Ich
wollte weder - über die Situation reden in der der SR die Spieler am
Ende des Spieles vom Platz schicken wollte, bevor diese sich verabschiedet hatten,
noch - - - über die Situation in der der Ball an die Decke geflogen ist,
und der SR ein Freistoß zeigte. Über den Strafraum wäre dann,
logischerweise Penalty. Oder? Ich wollte nicht -
von der kleinen Gruppe, die weder Motivation, Kapazität noch Lernfähigkeit
hat, die 1. oder 2. Bundesliga zu pfeifen, aber es dennoch tun, reden. Fehler
macht jeder. Aber der Auftritt und die Leistung einiger, Gott sei Dank, weniger
SR, sind eine Beleidigung für den Spieler, für den Zuschauer, für
das SR-Wesen, für den Rollhockey. Wenn sie so
sehr Rollhockey mögen, dann sollten diese wenigen nicht als Aktive, sondern
im Organisationsbereich tätig werden. Ich wollte
nicht von der Reaktion von Thomas Ullrich bei einem Spiel sprechen.
Aber
diese war so:
5 Minuten vor Schluss war das Ergebnis beim Spiel Cronenberg
- Krefeld 3: 4. Ein Conenberger Spieler wird in einer Ecke des Gegners gefoult.
Klare Sache. Indirekter Freistoß von der hinteren Strafraumecke gegen Krefeld.
Soweit so gut. Ein Cronenberger Spieler führt ganz schnell den Freistoß
aus, aber
aus der Bewegung (d.h. der Ball rollte noch) und nicht von dem
Eckpunkt aus, sondern einen Meter von der Bande entfernt. Daraus resultierte der
Ausgleich. Es gab Proteste. Nach dem Spiel habe ich mit Thomas Ullrich gesprochen.
Er hat versucht die Anerkennung des Tores mit Argumenten zu rechtfertigen. Wie
z. B. es ist empfohlen oder beschlossen worden, dass das Spiel laufen soll. ½
oder 1 Stunde nach Ende des Spieles, kam Thomas zu mir und sagte:" Renato
ich habe weiter nachgedacht... Du hattest Recht. Ich hätte das Spiel unterbrechen
und den Freistoß wiederholen lassen müssen." Auf das Endergebnis
hatte diese Aussage keinen Einfluss mehr. Aber ich fand seine eigene Kritik, oder
die Äußerung mir gegenüber Klasse. Hut ab. Aber
darüber wollte ich nicht sprechen... Ich möchte
über die Kommunikation SR-Spieler sprechen. Auch über dieses Thema ist
schon von mir, und ein Jahr später durch einen Fachmann aus Remscheid, ausführlich
gesprochen worden. Damals sagten wir, dass die Kommunikation
Verbal oder und Non-verbal sein kann. Das heißt, durch Wörter, Mimik
oder Körpersprache. Wir lernten damals, dass man nicht NICHT kommunizieren
kann. Wie würdet ihr reagieren, wenn ein Spieler
z.B. sagen würde: - Verschwinde - Noch einmal und ich schmeiß
dich raus - Hau ab! - Lass das Tätscheln, oder bist du Schwul? (Version
des Spielers) - Lass das Tätscheln oder fühlst du dich wohl? (Version
des SR) Diese Art Sätze gehören nicht auf
das Spielfeld, - falls sie überhaupt irgendwohin gehören. Jeder Mensch
ist gleich. Nicht weil Spieler A im Nationalkader steht, oder weil Verein B im
ersten Drittel der Tabelle spielt oder vor 50 Jahren Deutscher Meister war, werden
sie vernünftig behandelt, und Spieler oder Vereine die nicht so "Glorreich"
sind, werden behandelt wie Asoziale. Man gießt nur Öl in das Feuer.
Die arrogante und "auserwählte" Haltung
einiger bringt nur Unruhe und Aggressivität ins Spiel, sowie auch böse
Minen beim Mahnen oder beim Zeigen von Karten. Schiedsrichter ist nicht gleich
Richter Alexander Hold. Auch wenn ein Spieler den
Schläger ins Gesicht des Gegners haut, und man fürchterliche Wut auf
diese abscheuliche Tat hat, muss man unparteiisch bleiben. Dafür sorgen,
dass der Verletzte behandelt und die Aktion angemessen bestraft wird, d.h. dem
"Täter" die rote Karte mit Haltung, Würde und Neutralität
zeigen. Es ist schwer, aber es gehr. Mein Vorschlag
wäre 12 SR für die 1. Bundesliga zu nominieren. 1 SR pro Spiel. Eine
Rangliste erstellen und am Ende der Saison würden die letzten 2 in die 2.
Bundesliga absteigen. Dadurch würde sich die Einstellung der SR bestimmt
ändern. Einmal hat Bernd Ullrich es auf dem Punkt
gebracht: "Einer kann nicht, der andere will nicht!" Ein
Beispiel dafür: Ein Kuddelmuddel in Tornähe,
ein unsicherer und unerfahrener SR sieht den Ball nicht und pfeift. Eigentlich
muss hier sofort die Hand hoch und Bully gegeben werden. Nicht so in diesem Fall.
Da der Ball Sekunden später ins Tor rollte, gab der SR das Tor. ("Einer
kann nicht...") Da der andere SR (international wohl gesagt) in meiner
Nähe stand, sagte ich zu ihm: "Dein Kollege hat gepfiffen, weil er den
Ball nicht gesehen hat." Er drehte sich um, zeigte mir die gelbe Karte mit
den Satz: "Reicht das?" Man muss den Mut
haben, Entscheidungen der Kollegen auf dem Feld zu revidieren und zu korrigieren.
("
der andere will nicht!") In diesem
Fall hat man nicht erkennen können, dass der eine International erfahren
und der andere Anfänger war. Solche Situationen sind nichts anderes als,
ich wiederhole mich, eine Beleidigung für den Spieler, für den Zuschauer,
für das SR-Wesen und für den Rollhockey. Er
hatte in dem Moment nicht den Mut, den Kollegen zu korrigieren. Es war übrigens
der gleiche SR der mit mir das Meisterschaftsfinale Remscheid - Weil im Jahr 1994
gepfiffen hat. Ich musste das Endspiel damals fast alleine leiten. Er war, wie
er mir selbst sagte, bis zum Vortag des Spieles in Urlaub gewesen, und auch damals
hatte er nicht den Mut, Ortwin zu sagen, "Weißt du was, ich komme am
Tag davor aus dem Urlaub, ich werde nicht fit sein, schick jemand anderes nach
Remscheid." Aber
darüber wollte ich
nicht sprechen. Vielen Dank
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