Kritische
Situationen treten auch nach dem Spiel auf. Mussten die Schiedsrichter unpopuläre
Entscheidungen treffen, kam es zu Spielerverletzungen oder enttäuschten der
Spielverlauf bzw. das Ergebnis eine Mannschaft und ihren Anhang, kann es vorkommen,
dass Schiedsrichter beim Abgang vom Spielfeld belästigt werden. Mitunter
wartet eine Anzahl von Zuschauern sogar noch lange nach dem Spiel auf die Schiedsrichter,
um sie zur "Rechenschaft" zu ziehen. Da hat es keinen Zweck,
die furchtlosen Helden herauszukehren. Die Schiedsrichter sollen zwar ruhig und
gefasst bleiben, aber auf jeden Fall den Schutz des Platzvereins und seines Ordnungsdienstes
ggfl. auch der Polizei in Anspruch nehmen. Gut ist es,
wenn der PKW des Schiedsrichters nicht unmittelbar am oder in der Nähe der
Halle geparkt wurde. Zurückhaltung ist auch angebracht, wenn Berichterstatter
oder Vereinsvertreter schon auf dem Weg zum Umkleideraum von den Schiedsrichtern
Erklärungen über umstrittene Entscheidungen wünschen. Sie tun das
in der Regel ja nicht, weil sie Aufklärung wünschen, sondern weil sie
selbst oder die Zuschauer mit der Entscheidung nicht einverstanden waren.
Auch die Schiedsrichter benötigen ihre Erholungspause und einen gewissen
Abstand. Deshalb sollten sie sich nicht sofort in ein Gespräch verwickeln
lassen. Gegen eine ruhig vorgetragene Bitte, sie zunächst Zeit zum Duschen
und Umziehen zuzubilligen, kann kein vernünftiger Gesprächspartner etwas
einzuwenden haben. Falls sie dann anschließend noch die eine oder
andere Frage gestellt werden sollte, brauchen die SR ihre Entscheidungen nicht
zu verteidigen. Sie haben lediglich zu erklären, weshalb sie so entschieden
haben. Eine sachliche, kurze Auskunft überzeugt eher als eine lange,
mit erregter Stimme abgegebene Stellungnahme.
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