Dem
ersten Kontakt zum Rollhockey machte ich im Alter von 8 Jahren. Ich war (und bin
es heute noch) ein großer Fan von Benfica Lissabon. Mein Traum war sogar,
Fußballspieler zu werden, so wie Eusébio. Eines
Tages fragte mich mein Vater, ob ich ein Spiel von Benfica sehen wollte... aber
nicht Fußball sondern Rollhockey. Egal dachte ich, Hauptsache Benfica.
Mein Vater und ich kamen in der Rollschuhbahn an. Ausverkauft! Ich war so
traurig. Ich hörte auf zu weinen als mein Vater einen Bekannten bat, mich
hinein zu schmuggeln. Kein Problem, sagte er. Es gäbe nur eine Bedingung:
ich dürfte Benfica nicht anfeuern. Warum?, ich war nämlich auf der Tribüne
der Mitglieder von Cascais. Laut war ich nicht. Aber immer wenn Benfica
ein Tor schoss, bin ich innerlich gesprungen. Und am Ende, von all denen die auf
der Tribüne waren, war ich der Einzige, der sich gefreut hat. Benfica hatte
nämlich gewonnen. Seit diesem Tag wollte ich kein Fußballer
mehr werden. Ich wollte Rollhockey spielen. Mit alten Metallrollschuhen von einem
Nachbarn, fing ich an auf der Straße, ohne Stopper, Rollschuhlaufen zu lernen.
Dies war zu riskant. Aus diesem Grund durfte ich samstags an dem Lauftraining
teilnehmen. Eigentlich war es kein Lauftraining. Luís Barros, der beste
Spieler von Cascais, stand an der Bande, hat geflirtet und wir sind einfach Runden
gelaufen. Egal, ich war im Verein. Auf der Platte vor der Kirche haben
wir dann Rollhockey gespielt. Die Mehrheit hatte schon offizielle Spielerfahrung.
Aus alten Pappkartons bastelte ich Torwartschienen und ab ging es ins Tor. Warum
Torwart? Keine Ahnung. Ich wollte es einfach. Herr Pina, der Vater von
einem Freund, war der Betreuer von den Infantis (C-Jugend). Ich wollte unbedingt
ins Tor gehen. Ich fragte ihn ob es keinen Platz für mich gäbe, aber
ich hatte keine Chance, da es schon 2 Torhüter gab. Trotzdem war ich bei
jedem Training dabei und habe ihn jedes Mal gefragt. 4 Wochen lang bekam ich das
gleiche zu hören
Keine Chance! Eines Abends als ich beim Abendessen
war (an dem Abend hatte ich keine Lust mehr zum Training zu gehen) hat jemand
an der Tür geklopft. Es war der "Brocas". Er sagte der Messias
(Stammtorwart) wäre krank. Herr Pina hätte gesagt, wenn ich Lust hätte...
Ich schaute zu Papa und zu Mama. Die Antwort war ja. Ich packte meine Rollschuhe,
meinen Brustschutz (ein kleines Kopfkissen), die Pappschienen, Hose und ein rotes
T-Shirt (Benfica, klar...) ein. Vom Verein bekam ich Helm, Handschuhe und Torwartschienen.
Es war alles alt, kaputt und stinkig. Tiefschutz sollte ich auch benutzen... Nein
Danke. Ich war so motiviert. Ich wollte jedem zeigen was ich konnte.
Es war alles unorthodox was ich an dem Tag im Tor gemacht habe. Am Ende,
noch ganz nervös fragte ich Herrn Pina, ob ich weiter trainieren könnte.
Zu meiner Überraschung sagte er: Klar! Von dem Tag an war ich Torwart.
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