Was ist Lungenkrebs?
Lungenkrebs ist ein Krebs der Luftröhre (Trachea), der Atemwege (Bronchien)
oder des Lungengewebes (Alveolen). Der Krebs der Bronchien ist die häufigste
Form. Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodursache in Europa und
der Welt. Er bedingt 20% aller Krebstodesfälle (28% bei Männer und 10%
bei Frauen) WHO 1999 Bei Frauen ist Brustkrebs die führende Krebstodesursache
(18%), aber in einigen Ländern (z.B. Großbritannien und Nordirland)
übersteigt die Lungenkrebssterblichkeit bereits die Brustkrebssterblichkeit.
Es gibt zwei Haupttypen des Lungenkrebses: den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs
(non small cell lung cancer [NSCLC]) und den kleinzelligen Lungenkrebs (small
cell lung cancer: [SCLC]) Die Überlebenschance beim NSCLC, der
häufigsten Lungenkrebsform, ist besser als beim SCLC, der dazu tendiert,
früher zu streuen. TODESFÄLLE DURCH LUNGENKREBS
Männer Lungenkrebs
28% Prostatakrebs 12% Frauen Lungenkrebs 10% Brustkrebs
18% Angaben in Prozent aller Krebstodesfälle in Europa Die
Überlebensraten beim Lungenkrebs sind schlechter als bei anderen häufigen
Krebserkrankungen. Die 5-Jahresüberlebensrate beim Lungenkrebs liegt
in Großbritannien und Nordirland nur bei 5%. In Finnland überleben
heute 12% der Patienten 5 Jahre nach der Diagnosestellung eines Lungenkrebses
verglichen mit 4% vor 20 Jahren. Was verursacht Lungenkrebs?
Das Rauchen von Zigaretten ist für etwa 90% der Fälle verantwortlich.
30% aller starken Raucher haben das Risiko, einen Lungenkrebs zu entwickeln (verglichen
mit nur 1% der Nichtraucher). Auch genetische Faktoren bedingen die
Empfindlichkeit gegenüber den Auswirkung des Rauchens und damit auch das
Risiko, einen Lungenkrebs zu entwickeln. Die Exposition gegenüber
Tabakrauch in der Umwelt ("Passivrauchen" oder "Second-Hand-Raucher")
steigert das Risiko für einen Lungenkrebs bei Nichtrauchern. Andere
Stoffe (Karzinogene) können das Risiko einer Lungenkrebserkrankung unabhängig
oder in Zusammenhang mit dem Rauchen verstärken (z.B. asbest, Strahlen und
verschiedene giftige Chemikalien). Die Zahl der durch Karzinogene bedingten Fälle
ist im Vergleich zu den durch das Rauchen bedingten Fällen gering. Die
Behandlung des Lungenkrebses Eine frühe Diagnosestellung
kann wahrscheinlich das Überleben verbessern, obwohl dieses bisher noch nicht
endgültig bewiesen werden könnte. Die Therapie umfasst Operationen,
Bestrahlung und Chemotherapie allein oder in Kombination. Die Bestrahlung
muss dem individuellen Typ des Lungenkrebses und der Ausdehnung der Erkrankung
angepasst werden. Eine Operation zur kompletten Entfernung des Lungenkrebses
ist nur in einer Minderheit des Fälle möglich. Sie ist nicht angezeigt,
wenn der Krebs in andere Teile des Körpers gestreut hat oder sich in einem
Gebiet der Lunge befindet, in dem eine komplette Entfernung unmöglich ist.
Strahlentherapie und/oder Chemotherapie können genutzt werden,
um den Tumor vor einem operativen Eingriff zu verkleinern oder werden als palliative
Behandlung in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung eingesetzt. Die Chemotherapie
führt nur bei einer kleinen Zahl von Patienten zur endgültigen Heilung
(ca. 5%). DIE BEDEUTUNG VON IN LUNGENKREBS IN EUROPA
Daten aus Großbritannien und Nordirland zeigen, dass einer von 13 Männern
und eine von 23 Frauen einen Lungenkrebs entwickelt. Die größte
Zahl neuer Fälle wird in den Ländern der Russischen Förderation
beobachtet und reflektiert den hohen Raucheranteil in diesen Ländern.
Die durchschnittlichen Behandlungskosten für einen Patienten mit SCLC werden
auf 17.000,- Euro geschätzt (2001). Hiervon entfallen fast 50% auf den Krankenhausaufenthalt
und 13% auf die Chemotherapie. Die Chemotherapie kann Symptome lindern
und die Lebensqualität verbessern. Sie hat darüber hinaus einen Effekt
auf die Überlebensdauer, ist jedoch nur selten kurativ. Daher ist es von
besonderer Bedeutung abzuschätzen, inwieweit diese Behandlung im Einzelfall
kosteneffektiv ist. WO BESTEHT HANDLUNGSBEDARF?
Prävention
Innovative Regierungsprogramme zur Eindämmung des Rauchens müssen
in ganz Europa entwickelt werden. Diagnose und Behandlung Verbesserte
Früherkennungsmethoden sollten den Anteil der Patienten, bei denen ein chirurgischer
Eingriff möglich ist, steigern, falls sich zeigt, dass dies die Mortalität
insgesamt reduziert Forschung Die Identifikation neuer molekularer
Ziele an den Lungenkrebszellen soll helfen, zu einer früheren Diagnose zu
kommen und neue Wege zur Behandlung zu entwickeln. Eine kontinuierliche
Evaluation der vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere neuer chemotherapeutisch
wirksamer Substanzen, ist notwendig. TABAKRAUCHEN: TRENDS IN EUROPA
In der EU (Vor der jetzige Erweiterung zuzüglich der Schweiz und Norwegen)
sind 30% aller Menschen oberhalb des 15 Lebensjahres regelmäßige Raucher.
Die Zahlen schwanken zwischen 19% in Schweden und 38% in Griechenland.
In den meisten Ländern sinkt die Rate der männlichen Raucher, die Rate
der weiblichen Raucher ist jedoch entweder konstant oder steigt. Der
beunruhigendste Trend ist der steigende Anteil an Rauchern im Teenageralter (18
bis 20%, KREBS WELTWEIT: VERGLEICHENDE DATEN Krebsart Anzahl
der neuen Fälle jährlich
Lungenkrebs 1,2 Mio. Brustkrebs 1,0
Mio Kolorektale Karzinome 940.000 Magenkrebs 870.000 Leukämie 250.000 Die
drei führende Krebstodesursachen
1. Lungenkrebs 17,8% 2. Magenkrebs
10,4% 3. Leberkrebs 8,8%
Quelle: WHO 2003
|