Taktik

"Taktik

Neben der Technik und der Kondition spielt die Taktik für die Leistung und den Erfolg im Wettkampf die wesentliche Rolle. Die taktischen Planungen und Handlungen sind grundsätzlich erfolgsorientiert, d. h., sie zielen darauf ab, Tore zu erzielen, Tore zu verhindern, Siege zu erringen und am Ende einer Spielsaison einen möglichst erfolgreichen Tabellenplatz einzunehmen.

Allgemein versteht man unter Taktik: das planmäßige, erfolgsorientierte, auf die eigene und die gegnerische Leistungsfähigkeit und auf die äußeren Umstände abgestellte Verhalten von einzelnen Spielern, Spielgruppen und Mannschaften.


Mit dem Begriff Taktik verbindet man im Rollhockey, wie auch in anderen Sportarten, allerdings unterschiedliche Sinngehalte:

- Taktik als Planung, Vorbereitung und Organisation des sportlichen Wettkampfes.
- Taktik als verfügbarer Schatz an Erfahrung und Kenntnissen von Spielsituationen und vom Erfolg versprechenden Einsatz der technischen, konditionellen und psychischen Mittel zur Lösung dieser Spielsituationen.
- Taktik als Plan für eine taktische Handlung.
- Taktik als praktischer (taktischer) Handlungsvollzug.

Taktische Handlungen können - je nach Spielsituation - entweder nur von einem einzelnen Spieler ausgeführt oder im gruppentaktischen bzw. mannschaftstaktischen Rahmen ablaufen.

Man unterscheidet:

- Mannschaftstaktik
- Gruppentaktik
- Einzeltaktik
- Taktik der Spielpositionen
- Taktik der Standardsituationen
- Taktik des Spieltages

Das taktische Verhalten in den einzelnen Spielsituationen hängt grundsätzlich davon ab, ob ein Spieler - und damit seine Mannschaft - in Ballbesitz ist, oder ob er den Ball erst vom Gegner zurückerobern muss.

Dementsprechend ist immer zu unterscheiden in:

- Angriffstaktik
- Abwehrtaktik

Diese wiederum unterscheiden sich je nach dem, ob der in Angriff oder Abwehr agierende Spieler bzw. sein jeweiligen Gegenspieler selbst in Ballbesitz ist oder nicht.

Taktische Aufgaben für Spieler und Führungsteam

Entsprechend der weiteren Fassung des Begriffes Taktik sind neben dem Trainer und den Spielern auch noch andere Mitglieder des Führungsteams einer Mannschaft für das erfolgreiche Taktieren eines Vereins mitverantwortlich.

Im folgenden sind die unterschiedlichen Aufgaben zusammengestellt, die im Zusammenhang mit der Planung und Vorbereitung des Wettkampfes auf den Vorstand, den Manager, den Arzt, den Trainer und die Spieler zukommen.

Vorstand, Manager, Arzt/Masseur, Trainer

- Reiseplanung bei Auswärtsspielen
- Vorbereitung von Trainingslager bzw. Übernachtung im Hotel
- Festlegung des Speiseplans und der Getränkeversorgung am Tag vor dem Wettkampf und am Wettkampftag
- Vorbereitung von leistungsfördernden Maßnahmen bei extremer Witterung.
- Auswahl und Bereitstellen der Spielkleidung
- Treffen speziellen Maßnahmen bei Spielen/Turniere im Ausland (z. B. Gesundheitsvorsorge durch Impfungen, rechtzeitige Anreise zur Akklimatisierung usw.)

Zusätzliche Aufgaben für den Trainer

- Analyse der gegnerischen Mannschaft (Aufstellung, Spielsystem, Spielweise, Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler)
- Entwurf eine Spieltaktik in Abhängigkeit von den Stärken und Schwächen der eigenen Mannschaft und des Gegners und von den äußeren Umständen
- Festlegen der Aufstellung unter Berücksichtigung der Spieltaktik
- Steuerung des Vorstartzustandes der Spieler (Dämpfen oder Hochpuschen)
- Beratung der Spieler in Ausrüstungsfragen
- Überwachung des Aufwärmprogramms

Zusätzliche Aufgaben für die Spieler selbst

- Analyse des voraussichtlich direkten Gegenspieler mit seinen Stärken und Schwächen
- Mentale Einstellung auf das Spiel und Gegner
- Testen der Bodenverhältnisse und Festlegen der geeigneten Rollen
- Selbstregulation des Vorstartzustandes (z. B. durch autogenes Training).

Einflüsse auf die Taktik

Die Planung und Vorbereitung eines Wettkampfes, die Wahl der taktischen Marschroute für den Wettkampf und die Durchführung des Wettkampfes selbst durch die Mannschaft und den einzelnen Spieler wird von verschiedenen Komponenten beeinflusst.

Faktoren, welche die Taktik der gesamten Mannschaft beeinflussen:

- das langfristige strategische Ziel einer Mannschaft und der augenblickliche Tabellenplatz
- die aktuelle Zielsetzung für das Spiel, z. B.: Sieg, hoher Sieg, mindestens ein Unentschieden
- die aktuelle Verfassung der eigenen Mannschaft
- die gegnerische Mannschaft mit ihren Besonderheiten wie: Tabellenstand, Aufstellung, System, Taktik, Stärken und Schwächen, Spielerpersönlichkeiten
- die Art des Spiels, z. B.: Trainingsspiel, Freundschaftsspiel, Punkt- oder Pokalspiel
- Tag und Zeitpunkt des Spiels, z. B.: In der Woche, Samstag- Sonntagsspiel, Mittags- Abendspiel
- Die äußeren Bedingungen wie Wetter (Temperatur), Bodenverhältnisse (Parkett, PVC, hart, weich, rutschig)
- Ansprüche des Publikums
- Die Art der Regelauslegung durch die Schiedsrichter

Neben den genannten Faktoren, die für alle Spieler gleichermaßen gelten, wird jeder Spieler bei der Wahl seiner ganz persönliche taktischen Marschroute noch zusätzliche Komponenten beachten, z. B.:

- die persönliche Zielsetzung wie: Tabellenplatz am Ende der Spielsaison, Rehabilitation für schlechte Leistung, Stammplatz sichern, vor fremden Trainer (Nationaltrainer) spektakuläre Leistung zeigen, vom dem eigenen Publikum, der Presse glänzen wollen, usw.
- die eigene Tagesform
- die Stärken und Schwächen des direkten Gegenspielers.

 

 

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