|  
       Kindertraining 
        kann, als ein auf Zielgerichtete Leistungsentwicklung, vorbereitendes 
        Training verstanden werden, in dem multifunktionale Bewegungsformen ebenso 
        angeboten werden, wie spezifische Formen der Sportart, auf die es vorbereiten 
        soll. Durch spielerische Formen sollen vielfältige Bewegungserfahrungen 
        gewonnen, in zielgerichteten Übungen erste Erfahrungen mit der Sportart 
        gemacht und in gemeinschaftlichen Tun Möglichkeiten der Kooperation 
        gefunden werden. 
         
        Ziel ist in erster Linie die Expansion 
        aller motorischen Möglichkeiten zu einem breiten Bewegungsreservoir, 
        aus dem heraus spezifische Bewegungsformen leichter, schneller und Zielgerichteter 
        erlernt werden können. Ziel ist nicht der extensiv rasche Anstieg 
        sportlicher Leistungen, der zwar möglich, aber im Regelfall nur von 
        recht zu kurzer Dauer ist, da recht bald eine Übersättigung 
        durch Sport eintritt. (Hahn 1979) 
      Die wichtigsten Fehlschlüsse: 
      - Das Kind ist ein kleiner 
        Erwachsener, daher findet gemäß des Unterschiedes eine lineare 
        und quantitative Reduzierung (Zeit, Intensität, Umfang) des Trainings 
        statt. 
        - Um schon im Kindesalter zu herausragenden Leistungen zu kommen, wird 
        relativ viel trainiert. So wachsen auch die Leistungen überproportional 
        an. 
        - Dieser Leistungsvorsprung wird meist als sportliche Begabung interpretiert, 
        obwohl es in der überwiegenden Zahl von Fällen sich um Leistungen 
        Trainierter im Gegensatz zu Wenig- oder Untrainierten handelt. 
        - Training wird als Zielgerichteter (unidimensionaler) Optimierungsprozess 
        gesehen, in dem andere Inhalte (z.B. spielerisches Verhalten) keinen Platz 
        haben. 
        - Es muss eine frühe Spezialisierung erfolgen, um alle Energie auf 
        die Bewältigung weniger Bewegungsmuster zu konzentrieren. 
        - Daher müssen in gleicher Weise alle konditionellen Fähigkeiten 
        ausgebildet und in die Optimierung eingebaut werden. 
        - Um Kinder schon früh an die Wettkämpfe heranzuführen, 
        müssen die Vergleiche bei Kindern ähnlich wie bei den Erwachsenen 
        aussehen, um einen "Seniorengraben" zu verhindern. 
      Unkenntnis über 
        kindliche Entwicklungsverläufe, mangelnde Informationen über 
        Belastungsdosierungen, aber auch falscher Ehrgeiz führen häufig 
        zu Auswüchsen, die den Kindern mehr schaden als nutzen. 
      Durch ein systematisches 
        Training - wie gut oder schlecht es auch durchgeführt wird - sind 
        relativ schnell Leistungen zu erzielen, die über dem Durchschnitt 
        der Gleichaltrigen liegen. Fälschlicherweise werden diese Ergebnisse 
        als Leistungen von Talentierten gewertet. In den meisten Fällen sind 
        diese besseren Leistungen nur vorübergehende Vorsprünge. Sie 
        können von Athleten, die später ins Training eintreten, relativ 
        schnell wieder aufgeholt bzw. überboten werden. (Vaneck 1979) 
         
          
         
     |