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       Jugend D 
         
        Ziele: 
        - Vielseitige Allgemeinausbildung: Spielerisches, vielfältiges Bewegungslernen 
        und Sammeln von Bewegungserfahrungen in verschiedensten Aufgabenstellungen 
        - Heranführen und Erlernen der rollhockeyspezifischen Grundtechniken 
        bis zur 
        Grobform 
        - Erkennen von einfachen taktischen Zusammenhängen durch Anwenden 
        der 
        Grundtechniken 
      Das Prinzip der Vielseitigkeit 
        und Kindgemäße Ausbildung und Training im Grundlagentraining 
      Vor allem in den ersten 
        beiden Trainingsstufen kommt dem Prinzip der Vielseitigkeit und der 
        Kindgemäßen Ausbildung und dem Training, durch die richtige 
        Gewichtung der Ziele und Inhalte, in diesem langfristigen Konzept größte 
        Bedeutung zu. Nur wenn hier verantwortungsbewusst, geduldig und kindgerecht 
        die Ziele umgesetzt werden, wird es in den weiteren Trainingsstufen bei 
        den heranwachsenden jugendlichen Rollhockeyspielern weiter zu Spaß 
        und Erfolgserlebnissen kommen können. 
        In der praktischen Umsetzung des Trainings der beiden ersten Trainingsstufen, 
        ist die besondere Schwerpunktsetzung auf der vielseitigen körperlichen 
        Allgemeinausbildung zu sehen. 
        Jeder Glaube, ein früher Beginn des überwiegend sportartspezifischen 
        Lernens würde noch 
        bessere Leistungen im Leistungsbereich zur Folge haben, ist nach dem Stand 
        der 
        sportwissenschaftlichen Talentforschung falsch! 
        Je breiter das motorische Angebot im Grundlagentraining ist, je breiter 
        ist bei einem Könner, bei einem ausgereiften Erwachsenen, das Repertoire 
        an Möglichkeiten in der Entwicklung einer individuellen Spielerpersönlichkeit 
        mit Wettkampfstabilität und einem persönlichen Stil in technischen 
        und taktischen Ausprägungen. 
        Das Erlernen weiterer verschiedenster Bewegungsmuster im Ausüben 
        anderer Sportarten, wie Kleinkinderturnen, Fußball, Handball, andere 
        Sportspiele oder allgemeiner Leichtathletikausbildung, (als so genannte 
        Servicesportarten der Hauptsportart Rollhockey), ist im Sinne einer breiten 
        motorischen Basislegung im Kinderalter nur zu unterstützen. 
         
      Die Gründe für 
        eine absolute Schwerpunktsetzung der vielseitigen Allgemeinausbildung 
        in den ersten beiden Trainingsstufen sind vielfältig: 
         
        1. Viele Kinder leiden heute bewusst oder unbewusst unter einer Einengung 
        ihrer Spielumwelt. 
        Motorische Alltags- oder Bewegungserfahrungen in freiem Spielen und Bewegen 
        auf Wiesen, Straßen oder Wäldern sind heute nur begrenzt möglich. 
        Kinder werden, bedingt durch schwierige Verkehrsverhältnisse, zur 
        Schule, zum Sportverein und zur Klavierstunde gefahren. 
        Das Freizeitverhalten der Kinder hat sich zu Fernseh-, Video-, Computer 
        - oder anderer sitzender Beschäftigung gewandelt. 
        Kinder leiden heute an Bewegungsmangel aller Art! Sie haben wichtige motorische 
        Erfahrungen nicht machen können. Hier muss die Schule und der Verein 
        diese Defizite in seinem Kindertraining unbedingt kompensieren. 
         
        2. Vor der Pubertät erzielt man in einem sehr günstigen 
        Lernalter große Lernfortschritte bei 
        qualitativ gutem Übungsangebot in Bereichen der Koordination, Gewandtheit, 
        Schnelligkeit und der Beweglichkeit. Einige dieser motorischen Beanspruchungsformen 
        erreichen noch vor der Pubertät ihren Entwicklungshöhepunkt. 
         
        3. Das Grundlagentraining ist der Einstieg in eine weitere langfristige 
        Spielerlaufbahn. Ohne vielseitige Allgemeinausbildung sind Spitzenleistungen 
        später im Leistungsbereich kaum oder selten erreichbar. Spieler ohne 
        Allgemeinausbildung verbleiben später sehr oft auf mittelmäßigem 
        Leistungsniveau. 
         
        4. Ohne eine breite Allgemeinausbildung fehlt später die Geschicklichkeit, 
        Schnelligkeit und 
        Koordination um sich bei gutem technisch/taktischem Können im Leistungsbereich 
        durchsetzen zu können. Gute Techniker sind dann bei hohem Spieltempo 
        nicht in der Lage, aufgrund fehlender koordinativer / konditioneller Faktoren 
        ihr technisches Können in die Spielleistung einzubringen. 
         
        5. Kinder die im besten motorischen Lernalter von 10.-14. ein Grundlagentraining, 
        mit einem Übungs- und Spielangebot, vielseitiger körperlicher 
        Allgemeinausbildung absolvieren, erlernen schneller schwierige technische 
        Abläufe. 
         
        6. Durch eine zu frühe Spezialisierung werden sportartspezifische 
        Schäden am Halte- und 
        Bewegungsapparat später im Aufbau- und Leistungstraining provoziert 
        und produziert. Durch die einseitigen Belastungen wird die Muskulatur 
        nicht symmetrisch ausgebildet, es kommt so zu Dysbalancen im Bewegungsapparat 
        zwischen Beugern und Streckern der Muskelschlingen. Die statische Ausgleichs- 
        und Haltemuskulatur wird nicht genügend gefördert. Diese Fehlbelastungen 
        sind oft die Gründe für Sportverletzungen und spätere Sportschäden 
        im Fuß-, Knie-, Hüftgelenk oder der Wirbelsäule. Der Bandapparat 
        ist den wachsenden Belastungen oft nicht gewachsen. 
         
        7. Bedingt durch die Ausführungen unter Punkt 6. kommt es 
        nach Längsschnittuntersuchungen bei jugendlichen Spielsportlern im 
        Alter zwischen 17/18 Jahren ohne vielseitige Allgemeinausbildung im Grundlagentraining, 
        statistisch zu höheren Ausstiegszahlen, als bei Jugendlichen mit 
        Allgemeinausbildung. 
      Spiele, Wettkämpfe 
         
        Sehr wichtig im Rahmen dieses Konzeptes wäre ein Wettkampfbezogenes 
        Einbeziehen des 
        konditionell/koordinativen Bereiches in die kindgemäßen Rollhockeyturniere. 
        Aus oben ausführlich angeführten Gründen ist die Gewichtung 
        der vielseitigen Allgemeinausbildung für die günstige Entwicklung 
        der Kinder von großer Bedeutung. Also muss sie logischerweise in 
        diesem Altersbereich in die Ergebnisermittlung miteinbezogen werden. Andere 
        Sportverbände, wie Tennis, Judo, Rudern und Leichtathletik folgen 
        ebenfalls diesen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen und testen auch 
        andere allgemeinmotorische Formen neben ihrer Hauptsportart ab. 
        Es soll ein einfach durchzuführendes Spielprogramm für diese 
        Trainingsstufe mit Test- und Spielformen zur vielseitigen Allgemeinausbildung, 
        sowie Kleinfeldrollhockeyspielen 4:4 ausgearbeitet werden. Die Landesverbände 
        sind aufgefordert, den organisatorischen Rahmen für die Umgestaltung 
        der Kinderturniere mit Test- und Spielformen, sowie Kleinfeldrollhockey 
        in dieser Altersstufe zu beginnen. Das Spiel 4:4 auf dem Kleinfeld sollte 
        das Zielspiel für Kinder dieser Altersklasse darstellen, das Spiel 
        5:5 auf dem Großfeld stellt eine nicht altersgerechte Überforderung 
        (Wahrnehmungsfähigkeit zu begrenzt!) der Kinder dar. 
      Sichtungen 
         
        Der Aufbau von Schularbeitsgemeinschaften Rollhockey in einer engen Zusammenarbeit 
        Schule - Verein ist zu verstärken. 
        Die Talentauswahl im Sportunterricht und in Schularbeitsgemeinschaften 
        darf wiederum nur zu einem kleineren Teil durch rollhockeyspezifische 
        Leistungen, als vielmehr zum entscheidenden Teil aus vorgenannten Test- 
        und Spielformen zur Vielseitigkeit vorgenommen werden, da ansonsten motorisch 
        sehr gute Quereinsteiger nicht erfasst werden. 
      Rollhockeyspezifische 
        Ausbildung 
         
        Ziel: Grobform der Lauf- und Stocktechnik 
      Lauftechnik: 
        - laufen vw und rw 
        - Übersetzen vw und rw 
        - Richtungs- und Direktions wechseln 
        - Starten und Bremsen 
        - Drehen 
        - Springen und Landen 
      Stocktechnik: 
        - Schlägerhaltung 
        - Ballkontrolle im Stand 
        - Ballführung in der Bewegung 
        - Einfaches Umspielen des Gegners 
        - Passen und Annehmen 
        - Schuss gefegt  
        - Schlenzen Rückhand 
        - Schlagschuss Rückhand und Vorhand 
      Taktik: 
        - Informationen über die Regeln und die verschiedenen Positionen 
        - Keine festen Positionen im Spiel 
        - Spiele 4:4 im abgetrennten Spielhälfte 
        - Wettkämpfe in Turnierform (siehe Abschaffung der D-Jugendmeisterschaften) 
      Merke: Spiel, Spaß und Freude 
        nicht zu kurz kommen lassen. 
        Es muss immer an Belastungsausgleich gedacht werden. Z.B.: (Stretching) 
         
          
          
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